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1326. August 18. Thorn.

Fer. IIda infra oct. assumpc. Domine nostre.

Bruder Werner, Hochmeister des deutschen Ordens, klagt über den Friedensbruch des Wladyslaw, Königs von Krakau, und dessen im Bunde mit Heiden herbeigeführte Verwüstung des Ordenslandes und schliesst mit Heinrich, Herzog von Schlesien und Herrn von Breslau, der auch wegen eines nach Verdienst gehängten Räubers mit jenem Könige in Streit gerathen sei, ein Bündniss bis auf Weihnachten, verspricht demselben auch mit seiner ganzen Macht beizustehn und ohne ihn nicht Frieden zu schliessen, auch, falls seine Lande angegriffen würden, dies an Polen zu rächen.

Abgedruckt bei Sommersberg, Ss. rer. Sil. III, Lünig, Cod. dipl. Germ. II, 109, Dogiel, Cod. dipl. regni Pol. IV, No. 50 mit übereinstimmendem, aber wenig mustergiltigem Texte. In der Datirung muss statt assumpc. domini nostri assumpc. domine nostre, worauf schon der Ausdruck assumpcio unterschieden von ascensio hindeutet, gelesen werden, wie denn auch in den aus dem XIV. Jahrhundert stammenden annales devolucionis auf dem Breslauer Stadtarchive ebenso wie in dem Prager Codex Nostitzianus deutlich domine nostre zu lesen ist.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.